Am Karfreitag 2018 nahm die Gemeinde in einem feierlichen Entwidmungsgottesdienst Abschied von der Auferstehungskirche. Superintendent Dr. Johannes Krug hielt die Predigt.
In einer Zeremonie bedachten Pfarrerin Elke Rosenthal und Pfarrer Jürgen Duschka die besonderen Orte im Kirchenraum mit einem Moment der Stille und einem Gebet. Dabei wurden die liturgischen Elemente an Menschen aus der Gemeinde übergeben, die diese in der anschließenden Prozession in die Dorfkirche trugen.
Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Cornelia Behm übergab den Schlüssel an die Kommune Kleinmachnow, vertreten durch Hartmut Piecha (stellvertretender Bürgermeister).
Die große Prozession endete in der Dorfkirche mit einer Andacht.
Text: Jürgen Duschka
Seit Anfang des 20. Jhs. begann sich das alte Gutsdorf durch viele neue Siedlungen in großem Maßstab zu erweitern. So fehlte es immer mehr an einer geeigneten Versammlungsstätte für die evangelischen Christen in Kleinmachnow. Als erster Schritt wurde 1930 ein Gemeindehaus im Jägerstieg errichtet. Ein weiterer Kirchbau konnte durch den Baustopp vor Ausbruch des 2. Weltkrieges nicht mehr realisiert werden. Nach Kriegsende nahm man dann die alten Pläne wieder auf. Zunächst sollte am Jägerstieg eine freistehende Notkirche errichtet werden. Doch von diesem Vorhaben mußte man sich aufgrund von vielerlei Schwierigkeiten bald verabschieden.
Deshalb begann im Sommer 1947 zunächst die „Erweiterung des Gemeindehauses“. Auch diese Arbeiten gerieten immer wieder ins Stocken. Der geplante Turm für die drei noch vor dem Krieg angeschafften Glocken fiel dem Rotstift der Baubehörde zum Opfer. Doch im November 1948 erfolgte der Durchbruch vom Gemeindehaus. Am 4. Advent konnte bereits der erste Gottesdienst in diesem neuen „Kirchsaal“ gefeiert werden.
Anfang der 50er Jahre wurde endlich der zunächst nicht genehmigte Bauabschluß einschließlich des Glockenturms ausgeführt. Jetzt erhielten Altar, Kanzel und Taufstein die heutige Platzierung und einheitliche Gestaltung. Zum Osterfest 1955 weihte Bischof Dibelius diese Kirche ein, die nach dem Fest ihrer Einweihung den Namen „Auferstehungskirche“ erhielt. Die seit 1948 von Stahnsdorf ausgegliederte selbständige Kirchengemeinde Kleinmachnow erhielt den Namen „Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde“.
Die Gestaltung des Innenraums der Kirche ist bis heute im Wesentlichen unverändert. Weniges kam in den Folgejahren hinzu. Die beiden geschnitzten Kirchenväter von Hermann Lohrisch an der Wand hinter dem Taufstein regen ebenso zum Nachdenken und der inneren Einkehr an wie das Betonglasfenster an der Südseite von Herbert Sander, das dem Thema „Auferstehung“ gewidmet ist.
Nach 50 Jahren des Bestehens der Auferstehungskirche steht die Gemeinde erneut vor ähnlichen Problemen, die damals zur Errichtung der Kirche führten. Wieder sind sowohl beide Kirchen als auch das Gemeindehaus zu klein, um die stark wachsende Gemeinde mit ihren vielfältigen Angeboten aufnehmen zu können. Deshalb müssen wir heute wie unsere Väter und Mütter im Glauben damals über neue Wege und Möglichkeiten nachdenken, Gemeinde in Kleinmachnow im wahrsten Sinne des Wortes aufzubauen.